GT ROOF: DACHZELT REISE DURCH MADAGASKAR | VIELFÄLTIGE TIERWELT


„Ein Chamäleon!“, rufe ich. Thomas tritt auf die Bremse, ich klammere mich an den Holzgriff, der über dem Handschuhfach angebracht ist. Normalerweise sind die Tiere so gut getarnt, dass wir keine Chance haben, sie zu entdecken. Doch es gibt sie scheinbar so reichlich, dass es heute schon das zweite ist, das langsam wippend die Straße quert."

Die Weltreisenden Sabine Hoppe und Thomas Rahn durchqueren mit einem Mazana II der einheimischen Automarke Karenjy und dem Dachzelt GT ROOF einmal Madagaskar der Länge nach. Über ihr gesamtes Abenteuer berichten sie nachträglich ausführlich im EXPLORER Magazin. Uns halten sie regelmäßig auf dem Laufendem.

Tierische Begegnungen auf Madagaskar

"Chamäleons sind keineswegs die einzigen Tiere, die uns zum Bremsen zwingen. Wir teilen die Straße mit Ochsenkarren auf denen die Großfamilie, die Einkäufe der Woche oder ganze Wohnzimmereinrichtungen transportiert werden, ebenso wie mit Ziegen- und Zebuherden, die zu ihrem Weideplatz unterwegs sind. Kaum ein Dorf, das wir passieren, in dem nicht ein zerrupftes Huhn panisch vor dem Karenjy hin und herläuft, weil es sich für keine Seite entscheiden kann. Je nach Region sind auch Schweine, Enten und wilde Hunde unterwegs. Selbst Schlangen sehen wir oft. Da ist es beruhigend zu wissen, dass es auf der roten Insel keine giftigen gibt. Mehr Sorgen machen uns da die Krokodile, die zwar nicht so zahlreich sein sollen, die jedoch jeder Flussdurchfahrt eine gewisse zusätzliche Spannung verleihen.

Lemuren hingegen sind uns noch nicht zufällig begegnet, auch wenn sie für Madagaskar stehen, wie kein anderes Tier. Um sie zu Gesicht zu bekommen wandern wir stundenlang durch den Nationalpark von Ranomafana und kommen ihnen im Nahampoana Reserve erstaunlich nahe.

Mit ihren großen, runden Augen und ihrem flauschigen Fell sehen sie aus wie lebendige Kuscheltiere. Gekonnt hüpfen sie meterweit von Ast zu Ast, betreiben Fellpflege oder ärgern sich gegenseitig. Wir sitzen im Gras und könnten sie stundenlang beobachten. Mutige unter ihnen nähern sich uns, riechen an meiner Handtasche, ob sich nicht eine Banane darin befindet und interessieren sich für die Fotokamera, für die sie gekonnt posieren.

Die maritime Welt begegnet uns hingegen nur auf dem Esstisch: Fisch, Langusten und alle Meeresfrüchte zieren die Speisekarte. Gerne hätten wir auch einen Blick Unterwasser geworfen, doch leider verwehrt uns das stürmische Wetter einen Ausflug unter die Oberfläche des Ozeans.
Natürlich können wir nicht anders, als auch Chamäleon genauer unter die Lupe zu nehmen, bevor wir es über die Straße tragen und es im trockenen Gebüsch verschwindet."

Sabine & Thomas


Mehr über Sabine Hoppe und Thomas Rahn könnt ihr auf der Website www.abseitsreisen.de erfahren. Über ihre sechsjährige Reise mit dem Lkw-Oldtimer Paula, mit dem sie einmal die Erde umrundet haben, berichten sie seither im Zuge von Fotovorträgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im März 2019 haben sie nach zweijähriger Arbeit zudem das Buch „Sechs Jahre Weltumrundung“, erschienen im Piper/Malik Verlag, veröffentlicht.

©Fotos & Text von Sabine Hoppe und Thomas Rahn zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!